Hier erhalten Sie Hilfe im Bereich ärztliche Behandlungsfehler bei Hüft-OP und beim Einbau einer Hüft-Prothese.
Behandlungsfehler im Bereichi Hüft-OP und vor allem bei der Implantation einer Hüftgelenk-Totalendoprothese / Hüft-Prothese oder kurz Hüft-TEP zählen zu den häufigsten Vorwürfen von Patienten gegenüber Ärzten im gesamten Arzthaftungsrecht. Das hängt zum einen mit der Gesamtzahl der Hüft-Operationen in Deutschland zusammen. Zum anderen ist die Fehlerquote gerade bei diesem Eingriff besonders hoch, weil vom Operateur viel Sorgfalt und handwerkliches Geschick abverlangt wird.
Verteilung der Behandlungsfehler nach Fachgebieten
Was ist die Hüft-Prothese und wann braucht man eine Hüft-TEP?
Die Arthrose (Gelenkverschleiß) des Hüftgelenks (= Coxarthrose) ist eine häufige Erkrankung, die zu Einschränkungen der Beweglichkeit und der Lebensqualität der PatientInnen führt. Ziel der Therapie sind die Reduktion der Schmerzen und der Erhalt der Beweglichkeit im Gelenk.
Am Anfang können unterschiedliche konservative Therapiemöglichkeiten ergriffen werden. Dazu gehört die Einnahme von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten, Bewegungstherapie und häufig die Veränderung/Anpassung der Lebensgewohnheiten (u.a. Ernährungsumstellung).
Gelingt es nicht, damit eine dauerhafte Schmerzfreiheit zu erzielen und ist die Beweglichkeit so stark eingeschränkt, dass schon einfache Bewegungen im Alltag ohne Schmerzen nicht möglich sind, empfehlen Orthopäden / Unfallchirurgen den Ersatz des Hüftgelenks durch eine Totalendoprothese (TEP).
Wie oft werden Hüft-Prothesen in Deutschland implantiert?
In Deutschland werden jährlich weit über 200.000 Hüft-Totalendoprothesen (Hüft-TEP) implantiert (Stand 2017: 238.000). Damit handelt es sich vor Knie-Totalendoprothesen um die am häufigsten durchgeführte Operation in Deutschland. Wegen dieser Häufigkeit passieren hier auch die meisten ärztlichen Behandlungsfehler.
Welche Komplikationen treten bei der Implantation einer Hüft-Prothese auf?
- Behandlungsfehler bei minimalinvasiven OP–Verfahren
Wie alles in der Medizin befindet sich auch die Hüft-Prothetik in einem ständigen Wandel. Dies beruht z.T. auf neuen Materialien. Teilweise auf neuen Erkenntnissen und auf neuen Erfahrungen aus Langzeitstudien; teils ist dies auch durch „Modeerscheinungen“ bedingt.Die minimalinvasive Hüft-Prothetik ist aktuell eine solche „Modeerscheinung“, die neu entwickelte Prothesen, neue Instrumente mit neu entwickelten OP-Verfahren kombiniert.Welcher Preis dafür bezahlt werden muss, werden die nächsten Jahre zeigen. Die ersten Ergebnisse zeigen jedoch eine deutlich höhere Komplikationsrate als bei herkömmlich operierten Hüft-Prothesen. Darauf müssen Patienten im Vorfeld hingewiesen werden. Geschieht das nicht, ist es ein Aufklärungsfehler, der zu Schadenersatz und Schmerzensgeld führen kann.
- Erhöhter Metallabrieb
Bei manchen Hüft-Prothesen, z.B. denen des Herstellers DePuy, kam es in der Vergangenheit zu einem erhöhten Metallabrieb, der mit zunehmender Zeit zu erheblichen Folgebeschwerden bei den PatientInnen geführt hat. Da der Ersatz eines Implantates nicht ohne weiteres möglich ist, kann auch dieser Abrieb zu hohen Schadenersatzansprüchen für die geschädigten PatientInnen führen.
- Fehler des Operateurs beim Implantieren der Hüft-TEP
Im Rahmen unserer Tätigkeit sehen wir immer wieder Prothesen mit einer Rotationsfehlstellung, zu steil implantierte Hüftgelenks-TEP, Beinachs– und Beinlängenunterschiede, Nervverletzungen (insb. des Nervus cutaneus femoralis oder des Nervus ischiadicus), Einschleppen eines Infekts u.a. Es sind oft sogenannte grobe ärztliche Behandlungsfehler. Hier sind regelmäßig hohe Ersatzansprüche die Folge.
Welche Behandlungsfehler kommen bei Hüft-Operationen im Allgemeinen vor?
Nicht nur bei der Implantation von Hüftprothesen kommt es zu Arztfehlern. Auch bei Umstellungsoperationen z.B. bei einer Hüftdysplasie oder bei Oberschenkelhalsbrüchen passieren immer wieder Behandlungsfehler.
- Als Hüftdysplasie bezeichnet man eine angeborene oder erworbene Fehlstellung der Hüftpfanne. Bei dieser Erkrankung liegt der Hüftkopf des Oberschenkels nicht mehr fest in der Hüftpfanne. Dadurch kommt es zu Hüftschmerzen und Schmerzen im Leistenbereich. Vor allem ist aber die vorzeitige Abnutzung des Hüftgelenks mit Hüftarthrose (Coxarthrose) sowie die Ausrenkung des Hüftkopfes aus der Gelenkpfanne mit Verletzung der Gelenklippe schwerwiegende Folgen. Oft hilft bei einer Hüftdysplasie eine intensive Krankengymnastik oder ein funktionelles Training, das speziell für Patienten mit Hüftarthrose entwickelt wurde. Dies hilft die Schmerzen zu lindern und Einschränkungen beim Gehen entgegenzuwirken. Eine Operation ist in diesen Fällen aber meint unvereinbar, um die Fehlstellung als solche zu beseitigen. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass ein Patient mit einer Hüftdysplasie über das Risiko einer Verklammerung aufgeklärt werden muss. Denn die Operation ist technisch anspruchsvoll und ein Erfolg kann nicht garantiert werden.
Gut zu wissen: Lebt ein Patient jahrelang mit einer Behinderung auf die er sich eingerichtet hat und erwägt dann den Versuch einer operativen Korrektur, der bei ihm angesichts der komplexen Ausgangslage mit einem nicht unerheblichen Risiko des Fehlschlagens behaftet ist, sogar bis hin zu einer Verschlechterung seines bisherigen Zustandes, so muss er darüber aufgeklärt werden, um ihm eine eigenverantwortliche Entscheidung darüber zu ermöglichen, ob er den Eingriff wagen oder lieber abwarten und mit seinen bisherigen Beschwerden einstweilen weiter leben will.
- Bei Oberschenkelhalsbrüchen muss schnell gehandelt werden. Wird ein kritisches Zeitfenster überschritten, lässt sich eine Hüftprothese nicht vermeiden. Genau hier liegt auch die Problematik. Denn werden Patienten erst mit einer größeren Zeitverzögerung operiert, lässt sich das Gelenk nicht erhalten. Ein immer wiederkehrender Behandlungsfehler.
- Häufig kommt es auch zu Infektionen bei einer Operation an der Hüfte. Hier sind die Schäden meist sehr gravierend, weil es lange dauert, bis die Ärzte die Entzündung in den Griff bekommen. Greift die Entzündung auf den Knochen über, ist die Hüftprothese oft das einzige Mittel der Wahl.
- Auch Nervenschäden sind eine durchaus häufige Komplikation, die ein Patientenanwalt in der täglichen Praxis nach einer Haft-Operation erlebt. Peroneusläsionen (Peroneusparese) werden hier besonders häufig beobachtet. Die Schäden sind deshalb so gravierend, weil sie meist irreversibel sind, die Patienten also dauerhaft mit einer Fußheberschwäche leben müssen. Auch Verletzungen iBd Nervus Ischiadicus werden bei Operationen an der Hüfte beobachtet.
Beispielsfälle der Schmerzensgeld wegen Arztfehlern im Bereich Hüft-OP und bei Operationen wegen Hüft-TEP.
Haben Sie einen Verdacht auf einen ärztlichen Fehler im Zusammenhang mit einer Hüft-OP oder Hüft-Prothese?
Vermuten Sie bei Ihnen oder Ihren Angehörigen einen Behandlungsfehler oder Aufklärungsfehler bei der Operation an der Hüfte oder Implantation einer Hüft-Prothese / Hüft-TEP ? Fachanwalt Christoph Mühl prüft für Sie, ob ein Fall der Arzthaftung vorliegt und ein Anspruch auf Schmerzensgeld oder Schadensersatz besteht.
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